Durch eine kleine Anfrage der Hamburger SPD durfte man folgendes erfahren:
„Laut einer Antwort des Senats auf eine kleine Anfrage der SPD-Fraktion sind von Januar bis November 2006 insgesamt 379 Delikte mit rechtsextremem Hintergrund verübt worden. Im Vorjahreszeitraum waren es 279. Das entspricht einem Plus von fast 36 Prozent. Die Zahl rechter Gewalttaten ist von 20 auf 27 gestiegen. SPD-Innenexperte Andreas Dressel sagte am Mittwoch: „In Hamburg wurde 2006 rechnerisch an jedem Tag eine rechtsextreme Straftat registriert.“ (Quelle)„Bei zwei Dritteln der Taten handelt es sich demnach um sogenannte Propaganda-Delikte wie etwa Hakenkreuz-Schmierereien. Die Zahl rechter Gewalttaten stieg von 20 auf 27.“ (Quelle)
Die SPD macht jetzt auf „Aufstand der Anständigen“ und will jetzt eine „Offensive gegen Rechts“ starten. Außerdem wird an die Innenbehörde appeliert „stärker gegen Rechts vorzugehen“. Und fabuliert:
Dazu gehöre auch, dass die Behörde über juristische Möglichkeiten informiere: „Das betrifft den Saalvermieter, der ahnungslos Rechtsextremen die Türen öffnet. Das betrifft Jugendorganisationen, die Veranstaltungen gegen Rechts ungestört durchführen wollen.“
Das die Hamburger Innenbehörde an derartigen kein Interesse hat, zeigte sie erst vor kurzem in HH-Wandsbek, als sie für den Abbruch einer Infoveranstaltung über lokale Rechtsextreme sorgte, in dem sie Zutritt für einen rechten Mob aus Norddeutschen Kadern verlangte.
Der, eher bescheidene Aufruf zur NPD-Kundgebung in HH-Bergedorf:
(druff klicken für große Bilder)
aktuelle Infos auf: http://www.antifainfo.de/
Veranstaltungsreihe von Avanti:
Aktuelle Tendenzen in der rechten Szene
Veranstalter: Werkstatt 3 in Kooperation mit Avanti – Projekt undogmatische Linke
Ort: Werkstatt 3, Nernstweg 32-34, Hamburg
Dienstag 06. Februar • 19:30 h • 2 Euro
„…ein Volk steht und fällt mit seinen Frauen“ – Frauen in der extremen Rechten
Mit Anna DiegelmannRechtsextremismus ist keine reine Männersache. Seit Anfang der 90er Jahre gründete sich innerhalb der extremen Rechten eine Vielzahl von Frauengruppen, die ganz unterschiedliche Themenfelder bearbeiteten, von allgemeinpolitischen Schulungen bis hin zu Vermittlung von Kinderspielzeug. Welche Rolle spielen diese Gruppierungen innerhalb der Szene? Sind diese Frauen emanzipiert? Welche Rolle spielen unterschiedliche Konzepte von Geschlecht in der völkischen Ideologie? Die Veranstaltung soll diesen Fragen nachgehen und einen Überblick über Gruppen, Aktivistinnen und Arbeitsfelder geben.
Dienstag 13. Februar • 19:30 h • 2 Euro
Neofaschismus in Hamburg
Mit Felix KrebsNicht nur im Osten Deutschlands, sondern auch in Hamburg haben neofaschistische Aktivitäten in den letzten Jahren zugenommen. Beinahe wöchentlich findet irgendwo in der Stadt eine Naziaktion statt. Die NPD, obwohl aktuell in einer Führungskrise, hat sich in enger Zusammenarbeit mit den militanten „Freien Kameradschaften“ zur stärksten Kraft entwickelt. Zur Bürgerschaftswahl Anfang 2008 ist sie jedoch auf die DVU angewiesen. Wie vollzog sich dieser Aufstieg, wie ist der aktuelle Stand der neofaschistischen Formierung, was sind die Versäumnisse des Staates und was kann die antifaschistische Bewegung tun?
Dienstag 20. Februar • 19:30 h • 2 Euro
Neo-Nazis als Globalisierungskritiker
Mit Marika Menker und Florian HagemeisterDie extreme Rechte in Deutschland hat in den 1990er Jahren nicht nur die sog. „soziale Frage“ (wieder)entdeckt, sondern tritt in jüngster Zeit auch als Kritikerin der Globalisierung und ihrer Folgen auf. Die NPD hat bereits angekündigt, den G 8-Gipfel in Heiligendamm zu einem ihrer Aktionsschwerpunkte 2007 machen zu wollen. Die Veranstaltung klärt über die Argumentationsmuster und -strukturen neofaschistischer Sozialdemagogie und Globalisierungskritik auf, zeigt deren völkisch-nationalistischen und auf die Verherrlichung von Arbeit gerichteten Kern und gibt Anregungen zu Gegenaktivitäten.
Dienstag 27. Februar • 19:30 h • 2 Euro
Odin, Thor und rechter Lifestyle
Mit Andreas Speit (Sozialwissenschaftler, Journalist)Odin statt Jesus als Bekleidungsaufdruck, Thorshammer als Tattoo, „Bibel nein Danke“ als Aufkleber. In der neonazistischen Szene sind heidnische Götter, Zeichen und Parolen nicht bloß chic. Der Style transportiert die Ideologie. Seit der völkischen Bewegung verweben Rechte heidnische Religionsvorstellungen mit extrem-rechten Ideen. Sie dienen ihnen als Letztendbegründung ihre Weltvorstellung. Von einer alleinigen Instrumentalisierung der Religion auszugehen, verengt die Bedeutung. In einer neuen Studie wird der Relevanz heidnischer Vorstellungen für rechtsorietierte Jugendliche nachgegangen. Herausgeber Andreas Speit skizziert die Entwicklung neonazistisch-heidnischer Strukturen nach 1945, reflektiert ideologisch-religiöse Theoriegebilde und zeigt deren Dimension unter rechten Jugendlichen auf.
(Mitglieder und Anhänger rechtsextremer Parteien und Organisationen wie NPD, DVU, Republikaner und der „Freien Kameradschaften“ haben keinen Zutritt zu den Veranstaltungen (nach § 6, VersG.))